So findet der Infopreneur seinen Firmennamen

Gründet der Infopreneur sein eigenes Unternehmen, dann hat er dazu zuvor einen passenden Firmennamen für seine Geschäftsidee zu finden. Bedeutend ist für ihn dabei zu verstehen, wie wichtig der Firmenname für ihn ist. Zu den Gründen dafür gehört, dass dieser überall auftaucht – im Internet, auf Geschäftspapieren etc. Ebenfalls verbindet der Kunde damit das Unternehmen, wobei der Firmenname bei ihm positive Gedankenverbindungen erzeugen kann. Da der Infopreneur solch einen wichtigen Firmennamen in der Regel nicht spontan und lediglich auf seinem Bauchgefühl basierend findet, setzt sich dieser Artikel das Ziel, ihm zu zeigen, wie er den für ihn richtigen Firmennamen finden und sichern kann.

Fachbegriffe

Bevor wir uns auf die Suche nach dem Firmennamen machen, werden zunächst noch folgende Fachbegriffe erklärt:

  • Firmenname:
    Hier handelt es sich um den Namen des Unternehmens, der im Handelsregister eingetragen wird und dabei die Rechtsform beinhaltet. Zusätzlich muss dieser dann auch im Schriftverkehr, auf Rechnungen oder im Impressum eingesetzt werden.
  • Unternehmensname :
    Um einen Unternehmensnamen handelt es sich dann, wenn dieser nicht im Handelsregister einzutragen ist. Dies ist beispielsweise der Fall bei Kleingewerbetreibenden, Freiberuflern, Einzelunternehmen oder Personengesellschaften, die keinen Handelsregistereintrag haben.
  • Geschäftsname:
    Hierbei handelt es sich um einen informellen Namen, dem keine Rechtsform und auch kein direkter Bezug zum Firmennamen zuzuweisen ist. Dieser Name ist oftmals am ehesten bei den Kunden bekannt, im Gegensatz zum rechtlich korrekten Firmennamen. Ein Beispiel dafür ist: „Porsche“ als Geschäftsname, und „Porsche Automobil Holding SE“ als Firmenname.

Diese gerade vorgestellten Begriffe werden oftmals gleichbedeutend verwendet, was eigentlich falsch ist. Dennoch wird auch in diesem Artikel das Wort „Firmenname“ verwendet, ohne dabei sich nur auf den tatsächlichen Fachbegriff zu beziehen.

Was beinhaltet ein guter Name?

Bevor wir uns die Schritte betrachten, mit denen der Infopreneur einen Firmennamen finden kann, werfen wir jetzt zunächst einmal noch einen Blick darauf, was einen guten Namen ausmacht.

Die Beantwortung dieser Frage ist nicht leicht. So gibt es beispielsweise sehr erfolgreiche Unternehmen, deren Namen allerdings weder gut auszusprechen noch mit deren zugehörigen Produkten oder Dienstleistungen zu verbinden sind. Dennoch lassen sich gute Firmennamen grundsätzlich wie folgt beschreiben:

  • Sie sollten…

im Gedächtnis bleiben.

die Identität des Produktes oder der Dienstleistung widerspiegeln.

klar vermitteln, womit sich das Unternehmen befasst.

einzigartig sein.

bildhaft sein, da sie dadurch länger im Gedächtnis bleiben.

kurz und positiv sein.

einfach auszusprechen sein.

auch in ausländischen Sprachräumen funktionieren.

  • Sie sollten nicht…

zweideutig sein. (Bsp.: „Fu King Production“)

Begrifflichkeiten beinhalten, die täuschen. (Bsp.: „Bio, Europäisch, Finanz, oder Zentrum“) 

zu lustig wirken, obwohl sehr fantasiereiche und spaßige Firmennamen eine hohe Aufmerksamkeit erregen können.

an Standorte oder Produkte des Unternehmens gebunden sein, denn diese könnten sich ja im Verlauf der Zeit verändern.

Mit diesen Schritten passende Firmennamen finden

Nachdem nun die generellen Inhalte eines guten Firmennamens betrachtet wurden, findet jetzt eine Konzentration auf die wesentlichen Schritte statt, die der Infopreneur zum Finden und Sichern gehen sollte.

Präferenzen festlegen

Um seine Suche auf die wichtigsten Punkte konzentrieren zu können, sollte der Infopreneur dazu seine Prioritäten festlegen:

  • Einfache Aussprache
  • Kürze
  • Einzigartigkeit
  • Freie, passende Domains im Internet

Fragen berücksichtigen

Zum Finden seines Firmennamens sollte der Infopreneur sich stets folgende Fragen vor Augen halten:

  • Wofür steht das Unternehmen?
    • Wenn der Firmenname einen Rückschluss auf die Leistung seines Unternehmens ziehen sollte, kann der Infopreneur sich dazu unter anderem mit folgenden Fragen beschäftigen:
      • Was sollte mit dem Unternehmen erreicht werden?
      • Welche Werte vertritt das Unternehmen?
      • Welches ist das Alleinstellungsmerkmal des Unternehmens?
      • Welches Image soll für das Unternehmen erstellt werden?
      • Welches sind die Branchenmerkmale?
  • Was soll der Firmenname beim Kunden bewirken?
  • Wie setzt sich die Zielgruppe zusammen?
    • Es macht sicherlich einen Unterschied, ob sich die Zielgruppe aus seriösen Kunden, welche an seriöse Namen gewohnt sind, oder aber aus derartigen zusammensetzt, die eher hippe und moderne Namen erwarten. Markt-, Wettbewerbs- und Zielgruppenanalysen können den Infopreneur dabei unterstützen, diese Frage zu beantworten.

Methoden und Techniken einsetzen

Diese Vorgehensweisen können dem Infopreneur dabei helfen, seinen Firmennamen zu finden:

  • ABC-Methode

Zu den 26 Buchstaben des Alphabets werden jeweils ein bis zwei Begriffe notiert, die mit der Gründung des Unternehmens zu tun haben. Im Anschluss daran können diese dann auch miteinander kombiniert werden.

  • Zielgruppenideen

Die positiven Eigenschaften für die Namensfindung nutzen, die die Zielgruppe mit dem Unternehmensangebot verbindet.

Dabei handelt es sich um ein Verfahren, das am besten im Rahmen einer Teamarbeit funktioniert.

  • Reizworttechnik

Hierbei werden Wörter miteinander verbunden, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben. Dies bringt den Vorteil, dass der Infopreneur dadurch unter Umständen auf neue Ideen kommt, die ihm ansonsten nicht eingefallen wären.

  • Kombinationstechnik

Die bereits infrage kommenden Wörter werden miteinander kombiniert. Dadurch können passende Begriffspaare oder auch neue Begriffe gefunden werden. Dabei können Abkürzungen versucht, Buchstaben vertauscht oder auch Phantasienamen erfunden werden.

  • Konkurrenzprüfung

Die Recherche nach konkurrierenden Firmennamen sollte zeigen, welche davon gut und welche nicht gut funktionieren.

  • Literatur und Mythologie

Diese Quellen lassen sich auch als Namensgeber verwenden. (Bsp. Apollo, Mars, Nike, Oracle.)

  • Wortgeneratoren

Damit sind Anbieter gemeint, die Services für die Wortsuche anbieten. Dem Infopreneur sollte auf der einen Seite dabei jedoch klar sein, dass er nicht der einzige sein wird, dem solche Begriffe vorgeschlagen werden. Andererseits können diese Begriffe dennoch für ihn eine Inspirationsquelle sein.

Weitere Tipps

  • Abkürzungen

Um sich leichter daran zu erinnern, können Abkürzungen eingesetzt werden anstelle des vollständigen Firmennamens. (Bsp.: BMW, SAP, VW)

  • Fremdwörter

Diese wirken ausgefallener und werden deshalb nicht so schnell vergessen.

  • Atlas

Darin finden sich sehr bekannte Gebiete, die in leicht umgewandelter Form zu einem Firmennamen führen können. (Bsp.: Amazonas führte zu „Amazon“.)

  • Lateinische Wörter

Herausfinden, ob ein lateinisches Wort das Unternehmen verkörpert. (Bsp.: „Volvo“ bedeutet „ich rolle“.)

  • Wortkürzungen

Da ein Firmenname nicht zu lang sein sollte, kann dieser auch gekürzt werden. (Bsp.: „Cisco“ stammt von San Franciso. )

  • Schreibweise

Durch das Entfernen oder Hinzufügen von Buchstaben kann die Schreibweise des Wortes verändert werden. Dadurch kann sich die Aufmerksamkeit erhöhen. (Bsp.: „Flickr“ anstatt Flicker.)

  • Wörterbücher

Darin finden sich sicherlich beste Worte, die zur Definition des Firmennamens eingesetzt werden können.

Sollte der Infopreneur unsicher bei der Wahl seines Firmennamens sein, kann er sich von der örtlich zuständigen Industrie- und Handelskammer IHK beraten lassen.

Firmennamen prüfen

Nachdem der Infopreneur nun mehrere Ideen für seinen Firmennamen gefunden hat, sollte er sich zunächst daraus seine Favoriten definieren. Danach sollte er dann überprüfen, ob diese verwendet werden können. Dazu helfen ihm diese Fragen, die er grundsätzlich bejahen sollte:

  • Ist der Firmenname einfach zu merken und auszusprechen?
  • Ist keine zu starke Ähnlichkeit mit der Konkurrenz vorhanden?

Des weiteren sollte er auch herausfinden, ob…

der Firmenname bereits von jemand anderem verwendet wird, um dadurch rechtliche Probleme zu verhindern. Gemeint ist damit eine Verletzung der geltenden Marken- und Wettbewerbsrechte. Dabei kann er folgendes einsetzen:

    • Google-Recherche
    • Deutsches Marken- und Patentamt (DPMA)
    • Amt der Europäischen Union für geistiges Eigentum (EUIPO)
    • GENIOS 

Zwar kann ein Firmenname dann dennoch verwendet werden, wenn dieser zu einem anderen Gewerberegister bzw. Registergericht gehört. Trotzdem trifft dies bei einem im Internet tätigen Infopreneur eher nicht zu.

die rechtlichen Vorschriften, die sich aufgrund der Rechtsform des Unternehmens ableiten, damit erfüllt werden.

    • Dazu gehört, dass eine eingetragene Gesellschaft immer die jeweilige Rechtsform im Firmennamen enthalten muss.
    • Handelt es sich um eine Personengesellschaft, dann muss wenigstens der Nachname des Eigentümers darin enthalten sein.
      • Einzelunternehmer/Kleingewerbe:

Da diese weder im Handels- noch in Genossenschaftsregister eingetragen sind, haben diese viele Möglichkeiten zur Wahl ihres Firmennamens. Dazu gehört unter anderem, dass sie Branchen-, Phantasie- oder Tätigkeitsnamen einsetzen dürfen. Obwohl nicht verpflichtend, empfiehlt die IHK dennoch mit dem kompletten Vor- und Nachnamen zu erscheinen. In offiziellen Schreiben (Impressum, Rechnung etc.) müssen diese jedoch genauso wie eine Adresse aufgeführt werden. Nicht erlaubt sind beispielsweise Abkürzungen wie AG oder GmbH etc. Ebenfalls sind auch keine Ortszusätze wie „Deutsche“ oder „Europäische“ erlaubt.

      • Freiberufler:

Diesen stehen ähnliche Bedingungen wie eben bereits erwähnt zur Verfügung. Um Missverständnisse zu verhindern, sollten sie jedoch bei der Wahl eines Tätigkeitsnamens darauf achten, dass dieser auch einem freien Beruf entspricht.

      • GbR und BGB: 

Für die Gesellschaft bürgerlichen Rechts gelten dieselben Anforderungen, wie bei Einzelunternehmern und Freiberuflern. Oftmals wird dabei auch die Abkürzung „GbR“ eingesetzt.

      • Partnergesellschaft:

Diese Gesellschaftsart muss den Nachnamen von mindestens einer daran beteiligten Person sowie den Zusatz „& Partner“ sowie die Berufsbezeichnung aller darin vertretenen Partner in ihrem Firmennamen beinhalten. Ansonsten gelten die gleichen Regelungen wie bei einer GbR.

      • AG, e.K., GmbH, KG, oHG, UG:

Die Regeln für diese Rechtsformen sind nahezu identisch. Diese Unternehmen können sowohl deren Tätigkeit als auch deren Gesellschafternamen in ihre Firmennamen mit aufnehmen. Zusätzlich dürfen dabei auch Phantasienamen eingesetzt werden. Zu beachten ist dabei, dass der Firmenname nicht als Wort aussprechbar sein muss, sondern auch Abkürzungen verwendet werden dürfen. Die Rechtsform des Unternehmens muss im Rahmen des Namens genannt werden.

der vorgeschlagene Name in anderen Sprachen eine negative oder primitive Aussage hat.

die potentiellen Kunden die Einschätzungen zum Firmennamen ebenso empfinden. Dazu kann der Infopreneur Umfragen durchführen, um festzustellen, dass seine Überlegungen mit denen seiner Kunden übereinstimmen.

es sich an den Namen leicht zu erinnern ist. Dazu können Umfragen und Erinnerungstests durchgeführt werden.

Achtung: Bei diesen eben erwähnten Tests sollte dem Infopreneur dabei jedoch auch klar sein, dass er dadurch seine Ideen der Gefahr aussetzt, von anderen kopiert und übernommen zu werden. Denn vor entsprechend rechtlichen Eintragungen sind diese ja noch nicht geschützt.

Des weiteren gilt für ihn auch noch zu prüfen, ob…

dazu passende Domains verfügbar sind. Falls ja, sollten diese auch schnellstens gesichert werden. Zusätzlich kann er dann auch noch weitere, dazu passende Domains für sich sichern, um dadurch zu verhindern, dass Konkurrenten sich gleichklingende Domains beschaffen können. Ebenfalls können auch derartige Domains gesichert werden, die zu häufigen Tippfehlern passen.

die Möglichkeit besteht, den Firmennamen auf der ersten Seite im Rahmen der Google-Suche zu platzieren.

der Firmenname auch beim Einsatz in den Social-Media-Kanälen bei den Kunden ankommt.

Apps bereits ähnliche Produktnamen einsetzen, wie der von ihm vorgeschlagene Firmenname. Dazu kann er auf auf GooglePlayStore oder iTunes recherchieren.

der Name von anderen bereits auf Twitter, YouTube etc. eingesetzt wird.

Zu den häufigsten Fehlern bei der Wahl eines Firmennamens gehören:

  • Generische Branchenbezeichnungen (Bsp.: Brauerei GmbH)
  • Irreführende Hinweise auf Größe und Sitz: (Global, Berlin)
  • Fehlende Zusätze wie Partner oder Co.
  • Einsatz von Fantasienamen bei Unternehmensarten, denen dies nicht erlaubt ist.
  • Fehlende Inhaberangabe bei Einzelunternehmen und Personengesellschaften.

Firmennamen sichern

Sollte sein Wunschname für den Infopreneur noch verfügbar sein, dann sollte er schnellst möglich versuchen, sich diesen auch zu sichern.

  • Eine Möglichkeit ist der Eintrag des Firmennamens im Handelsregister. Dieser ist sowieso für die meisten Unternehmensarten verpflichtend. Die dafür zuständige Industrie- und Handelskammer IHK prüft dabei, ob sich der Firmennamensvorschlag eignet.
  • Eine weitere Option besteht dafür im Anlegen des Firmennamens als Marke beim Deutschen Patent- und Markenamt DPMA. Um dabei festzustellen, ob diese Sicherung möglich ist, sollte er eine gezielte Markenrecherche in dessen Markenregister durchführen. Sollte es sich um einen europäischen oder sogar weltweiten Markeneintrag handeln, hat er dazu dann in den Datenbanken der EUIPO (European Union Intellectual Property Office) sowie der WIPO (World Intellectual Property Organization) zu recherchieren.

Sollte sich dabei jedoch herausstellen, dass dieser Firmenname von einem anderen Unternehmen bereits verwendet wird, dann sollte der Infopreneur sich einen anderen guten Namen suchen. Denn würde er ihn dennoch einsetzen, ginge er das Risiko ein, dass eine Unterlassungsklage sowie Schadensersatzforderungen gegen ihn gestellt würden.

Zusätzlich sollte er auch die dazu passenden Domains im Internet sowie die Namen der Konten auf den Social Media Kanälen übernehmen .

Wichtig: Die in diesem Artikel beschriebenen Infomationen wurden recherchiert und dabei auch mit großer Sorgfalt überprüft. Dennoch kann dabei nicht garantiert werden, dass alles richtig dargestellt wurde, da nicht zuletzt die Gesetze sich auch häufig ändern. Deshalb wird eine Haftung für durch Textfehler entstandene Schäden nicht übernommen. Aus diesem Grund sollte der Infopreneur sich in einem konkreten Fall auch an einen Fachexperten wenden.

Fazit

Das Finden eines guten Firmennamens gehört für den Infopreneur zu den wichtigsten Schritten in seiner Gründungsphase. Durch den Einsatz von mehreren dazu passenden Kenntnissen, Methoden und Überlegungen ist es für ihn dabei gar nicht so schwierig.

 

 

 

 

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