Anzeigen

Wie im Einführungsartikel dieses Themas bereits ersichtlich,  sind Anzeigen eine immer besser werdende Möglichkeit, Geld mit seiner Internetseite zu verdienen, denn schon seit vielen Jahren geben Werbekunden immer mehr Geld aus für Online-Anzeigen. Ob nun Ursache oder Effekt, der Printmedien-Markt im Bereich Zeitungen und Zeitschriften nimmt seither entsprechend ab – das Anzeigengeschäft verlagert sich also von Offline- zu Online-Medien. Auch als Internet-User nimmt man die permanente Vergrößerung dieses Marktsegmentes war, denn immer öfter wird man mit Anzeigen in all ihren unterschiedlichen Erscheinungsformen konfrontiert. Diese werden auch immer ausgefeilter: Waren es anfangs noch simple Werbebanner, so werden heutzutage die Werbebotschaften mit wesentlich komplexeren Anzeigetechniken transportiert.

Erscheinungsformen

Unter dem Begriff Anzeigen werden derzeit vor allem folgende Erscheinungsformen verstanden:

o   Werbebanner (grafische, textuelle)

o   Werbevideos

o   Linkblöcke

o   Mobile Anzeigen

Geschäftsmodell

Prinzipiell stehen einem Infopreneur dazu zwei Möglichkeiten zur Verfügung: Entweder er betreibt sein eigenes Anzeigengeschäft, d.h. er ist für die Akquise der Werbeaufträge, die Bereitstellung der Technik sowie für die Verwaltung der Aufträge zuständig, oder er übergibt diese Aufgabe Werbevermittlern, die sowohl für die Aufträge als auch deren technische Umsetzung und Abrechnung sorgen. Im letzteren Falle gibt es einige Anbieter (>>Recherchen), wobei wohl das Angebot von Google AdSense als herausragend betrachtet werden darf. Es handelt sich dabei in Deutschland um die Werbeplattform, die die meisten Anzeigenschaltungen vermittelt und den größten Umsatz generiert.

Voraussetzungen

In erster Linie müssen die Ansprüche der Kundschaft erfüllt werden. Diese erwartet zunächst einmal ein vielversprechendes Geschäft. Denn wer schaltet schon eine Anzeige, ohne dass er dabei einen Erfolg erwartet. Um an diesen Erfolg zu glauben, muss der angebotene Platz für eine Werbeanzeige dem Angebot und der Zielgruppe des Werbekunden entsprechen. Zusätzlich sollte auch eine attraktive Positionierung der Anzeigen gegeben sein. Es sollten nachvollziehbare Kennzahlen (Seitenaufrufe etc.) vorliegen, damit der Kunde den zu erwarteten Erfolg zuvor berechnen kann. Werbeplattformen wie AdSense geben dazu Richtlinien vor. In denen ist u.a. festgelegt, wieviel Anzeigen auf einer Webseite stehen dürfen oder in welchem Kontext diese platziert werden dürfen. Anhand dieser Richtlinien wird die sich bewerbende Homepage dann zunächst geprüft, bevor sie als Werbepartner zugelassen wird.

Investition

Betreibt der Infopreneur sein eigenes Werbegeschäft, so hat er Zeit und Geld in die Akquise, die technische Umsetzung und die Verwaltung zu stecken. Nutzt er das Angebot einer Werbeplattform, so ist die Investition deutlich geringer, denn der größte Teil dieser Aufgaben wird durch den Anbieter erledigt. So akquiriert dieser die Kunden, er stellt die Technik zur Schaltung der Anzeigen bereit – auf der Homepage muss lediglich ein entsprechender Code eingebaut werden – und er führt die Abrechnung durch.

Fehler

Der größte Fehler den man machen kann ist das Verlieren der Balance zwischen der Attraktivität eines Werbeplatzes und dem darauf befindlichen Werbeangebot. Mit anderen Worten, vermeiden Sie es ihre Webseite derart zu erstellen, dass sie den Besuchern wenig Nutzen stiftet, dafür ihnen aber viel Werbung unterbreitet! Ein solches Missverhältnis führt dazu, dass das Interesse an der Webseite verloren geht, denn dadurch wird zu deutlich, worum es Ihnen im Grunde geht – nämlich Werbeeinnahmen zu erzielen. Ebenso sehen es die Werbekunden. Gibt es auf den Webseiten zu viele Anzeigen, haben sie keine Interesse, ihre eigene mit aufzuschalten.

Verdienst

Betreibt man sein Anzeigengeschäft eigenständig, so lässt sich der Verdienst voraussagen, vorausgesetzt man findet für seine Anzeigenplätze ausreichende Werbekunden, die die geplanten Preise auch bezahlen. Baut man jedoch sein Geschäftsmodell über ein Werbenetzwerk auf, dann gibt es dazu vorab keine konkreten Zahlen, denn der Verdienst hängt von etlichen Faktoren ab, die man zuvor nicht hinreichend bewerten kann. Selbst wenn konkrete Angaben über Klickpreise vorliegen, kann daraus kein konkreter Verdienst abgeleitet werden. Denn es ist nicht nur die Beteiligung daran, sondern eben auch der Umsatz als solcher entscheidend. Und diesen geben Werbeplattformen zuvor meist nicht bekannt, nicht zuletzt da Werbeanzeigen von Werbekunden über Auktionen oftmals auch ersteigert werden. Zusätzlich hängt es davon ab, welche Anzeigentypen man einsetzt, und wieviele Anzeigen geschaltet werden. Die Beurteilung der Verdienstmöglichkeiten ist über diesen Weg also nur im Nachhinein möglich; man kann dazu jederzeit die Reports der Werbepartner auswerten, um zu sehen, wie oft eine Anzeige erschienen ist, oder wie oft darauf geklickt worden ist.

Vorteile/Nachteile

Auch die Vor- und Nachteile des Anzeigengeschäfts hängen zunächst davon ab, ob man seine Anzeigen an die Endkunden direkt vermarktet, oder ob man sich einer Werbeplattform bedient.

Direktvermarktung:

Der Vorteil hier ist, dass man alles selbst im Griff und unter Kontrolle hat. Dadurch ist auch die volle Transparenz des Geschäfts gesichert.

Der Nachteil liegt an dem wesentlich höheren Aufwand, den man erbringen muss, um das Geschäft zu betreiben: Es ist sehr schwer auf dem heiß umkämpften Werbemarkt an Kunden zu kommen; die Abwicklung erfordert eine ständige Präsenz etc.

Vermarktung über Werbeplattform:

Die Vorteile einer indirekten Vermarktung liegen in der Übernahme aller wesentlichen Arbeiten durch den Vertragspartner: Dieser akquiriert die Aufträge, stellt die Technik bereit und führt die Abrechnung durch. Vom Homepage-Betreiber ist dahingegen nur wenig zu erledigen, damit das Geschäft ins Rollen kommen kann.

Der Nachteil ist, dass der Anbieter des Anzeigenplatzes die Vermarktung oft nur in geringem Maße nachvollziehen kann und deshalb der Werbeplattform viel Vertrauen entgegenbringen muss.

Fazit

Das Anzeigengeschäft kann auf unterschiedliche Arten und Weisen durchgeführt werden. Es bietet eine hohe Flexibilität, mit der man verschiedene Anforderungen erfüllen kann: Möchte man nur wenig investieren, dann spricht dies für ein indirektes Vermarktungsmodell. Ist man dagegen von der Ertragskraft seiner eigenen Bemühungen überzeugt, dann bietet einem die Selbstvermarktung die Chance, damit bessere Gewinne zu realisieren. Unabhängig davon, auf welchen Weg man sich begibt, ist es jederzeit möglich, diesen wieder zu verlassen und sein Geschäft auf einem anderen fortzuführen.

 

Themen-Vertiefung

Wenn Sie sich in das Thema Anzeigen vertiefen möchten, können Sie dazu über folgende Adressen/Rechercheansätze einsteigen:

  • Verbände
    • BVDW: Bundesverband Digitale Wirtschaft (www.bvdw.de)
    • OVK: Onlinevermarkterkreis (www.ovk.de)- Zusammenschluss der größten deutschen Online-Vermarkter.
      • OVK Online-Reports (Zahlen und Trends) etc.
    • AGOF: Arbeitsgemeinschaft Online Forschung (www.agof.de)- Ziel: Für Transparenz und Standards in der Online-Werbeträgerforschung zu sorgen.
      • Vermarkter-Ranking
      • Angebots-Ranking
    • ZAW: Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft (www.zaw.de)
    • IVW: Informationsgemeinschaft zur Feststellung von Werbeträgern e.V. (www.ivw.de) – Prüfinstitution für den deutschen Werbeträgermarkt
      • Verbreitungsdaten der Werbeträger
    • ECO: Verband der deutschen Internetwirtschaft e.V. (www.eco.de)
  • Suchworte
    • Wer?
      • Vermarkter, Plattform, (Werbe)Dienstleister, Markt, Anbieter, Vermittler
    •  Was?
      • (Werbe)Anzeigen, Banner, Online-Werbung

 

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